Hier lesen Sie die Geschichte des Schachclub Ottenhöfen-Seebach.
Der Text entstand anlässlich der 25-Jahr-Feier des Vereins im Jahr 2007 und wurde zum 40-Jährigen 2022 ergänzt.
Bereits im Jahre 1981 bildete sich in Ottenhöfen ein kleiner Kreis junger, schachbegeisterter Leute, die sich im ehemaligen Cafe "Schlott" (heute Gasthaus "zum Holzwurm") mehr oder weniger regelmäßig trafen, um Schach zu spielen.
Bald keimte bei den Schachfreunden der Gedanke auf, einen eigenen Verein zu gründen.
Am 18. 11. 1982 war es dann soweit: der "Schachclub Ottenhöfen-Seebach" wurde im Cafe "Schlott" aus der Taufe gehoben. Horst Lepold aus Ottenhöfen wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt. Der damalige Bürgermeister Dieter Klotz, konnte als passives Mitglied gewonnen werden. Er finanzierte auch die ersten vereinseigenen Schachutensilien und spendete den Grundstock für die Vereinskasse.
Durch Schachfreund Martin Benz entstand der Kontakt zum Schachclub Appenweier. Hier lernten die Neulinge den Umgang mit der Schachuhr und dem Notationszettel. Es folgten Anfang 1983 einige Freundschaftsspiele.
Mit Beginn der Saison 1983/84 startete der junge Verein auch bei den Verbandsrundenspielen des Schachbezirk Mittelbaden in der Kreisklasse 2.
Bei der ersten Generalversammlung im Jahr 1984 wurde Manfred Decker zum Vorsitzenden gewählt. Es erfolgte die Verlegung des Vereinsheimes ins Hotel "Wagen".
Im Jahr 1985 musste Manfred Decker sein Amt aus beruflichen Gründen wieder aufgeben – Horst Lepold stellte sich erneut zur Verfügung. In diesem Jahr beteiligte sich der junge Verein erstmals am alljährlich "Dorfbrunnenfest" in Ottenhöfen. Mit viel Engagement und Fachwissen wurde in Eigenleistung ein Verkaufsstand gebaut.
In den folgenden Jahren (bis 1991) konnte die Vereinskasse aus dem Reinerlös des Getränke- und Vesperverkaufs während der Festtage aufgebessert werden. Außerdem wurde der Schachclub im Dorf und darüber hinaus bei der Bevölkerung bekannt.
Im Jahre 1986 begann die Ära von Hubert Decker als
Vorsitzender. Er bemühte sich erfolgreich darum, Jugendliche für das Schachspielen zu gewinnen, und gründete eine Jugendabteilung im Verein, die er regelmäßig trainierte. Dafür bekam er von der Gemeinde Ottenhöfen einen Raum in der alten Schule zur Verfügung gestellt.
In der Saison 1989/90 gelang den Ottenöfenern der Aufstieg in die Kreisklasse I. Mehrere Neuzugänge guter Schachspieler machten dies möglich.
Nachdem in der Saison 1984/85 schon einmal vorübergehend eine zweite Mannschaft gemeldet werden konnte, hat man nun ab 1992/93 dauerhaft eine "Zweite" ins Rennen geschickt. Diese wurde vor allem mit den Nachwuchskräften aus dem Jugendtraining besetzt.
Im Jahr 1992 gab es mehrere wichtige Momente für den Schachclub:
so wurde auf Initiative von Hubert Decker die Eintragung ins Vereinsregister am Amtsgerichts Achern vollzogen.
Bei der Generalversammlung am 27. 5. 1992 wurde Vorsitzender Hubert Decker durch den jungen Tobias Huber abgelöst.
Zum 30. 6. 1992 erfolgte der Umzug des Vereins vom Hotel "Wagen" in die "Sportklause" (heute Gasthaus "Waldblick").
Schließlich durfte der Schachclub im Dezember 1992 sein 10-jähriges Bestehen feiern. Dazu fand ein Jubiläumsabend mit vielen Ehrungen im Gasthaus "Auerhahn" statt.
Im Jahr 1993 trat Tobias Huber wieder zurück und der bisherige "Vize" Hans-Martin Günther übernahm den Vorsitz. Im selben Jahr wurde erstmals ein Schachturnier der örtlichen Vereine und ein Hobbyschachturnier durchgeführt. Seit 1995 wird auch alljährlich das offene Schachturnier um den Achertalpokal ausgetragen. Durch diese Aktivitäten konnten weitere Vereinsmitglieder hinzugewonnen werden.
Am 15. 7. 1995 fand in der "Sportklause" ein Simultanturnier an 22 Brettern statt. Durch Beziehungen von Schachkamerad Reinhold Faißt konnte hierfür Spitzenspieler Wolfgang Gerstner (damals SF Karlsruhe, 2. Bundesliga) verpflichtet werden.
Im Frühjahr ´97 wurde das Vereinsheim von der "Sportklause" in das "Seebachhotel" in Hinterseebach verlegt. Der große Saal im Dachgeschoss, der dort allein dem Schachclub zur Verfügung stand, ermöglichte es, erstmals die Ausrichtung des Mittelbadischen Schachkongresses im September ´97 zu übernehmen – sicher ein sportliches Highlight in der Vereinsgeschichte.
Ein kultureller Höhepunkt war die Teilnahme an der 650-Jahr-Feier in Seebach. Der Verein beteiligte sich mit einem Motivmagen am großen Festumzug am 3. 8. 1997. Idee und Initiative für diesen Wagen kamen von Schachfreund Klaus Pfeifer.
Leider wurde das Seebachhotel im Herbst 1997 verkauft, und der Schachclub musste sich abermals eine neue Bleibe suchen. Hier kam der Zufall zu Hilfe:
im ehemaligen Schul- und Rathaus im Ortsteil Furschenbach wurden drei Räume frei. Die Gemeindeverwaltung Ottenhöfen war auch bereit, diese Räume dem Verein zur kostenlosen Nutzung zu überlassen. So kam der Schachclub Ende 1997 zu einem "eigenen" Vereinsheim, dass ihm seither (fast) uneingeschränkt zur Verfügung steht. Dies jährte sich im Jubiläumsjahr 2022 zum 25. mal.
Neben vielen Vorteilen kam natürlich auch eine Menge Mehrarbeit auf die Vereinsmitglieder zu. So mussten die Räumlichkeiten zuerst mit vereinten Kräften umgebaut und renoviert, sowie mit passendem Mobilar ausgestattet werden. Außerdem musste von nun an die Bewirtung während der Clubabende und den Rundenspielen selbst organisiert werden.
Doch die Vorteile eines eignen Vereinsheimes überwiegten. So konnte z.B. auch die Jugendarbeit unter der Leitung von Peter Galli und Hubert Decker intensiviert werden.
Im Jahr 1999 übernahm Michael Armbruster die Aufgabe der Vereinsführung von Hans-Martin Günther. Am 28. 4. 2000 konnte der Schachclub die Einweihung seines neu hergerichteten Vereinsheimes feiern. Die Saison 2000/01 wurde mit dem Aufstieg der "Ersten" in die Bezirksklasse gekrönt.
Unter der Leitung von Arnd Braun erlebte das Jugendtraining ab 2001 eine Blütezeit. Um der stetig wachsenden Zahl von Jungendspieler gerecht zu werden, wurde die Anzahl der Mannschaften aufgestockt. So konnte von 1998 an eine Dritte Mannschaft, und zwischen 2003 und 2007 sogar eine "Vierten" ins Rennen geschickt werden.
Hubert Decker engagierte sich parallel dazu als Anfängertrainer für die ganz Kleinen. Nach dem Weggang von Arnd Braun 2007 ging die Zahl der Jugendlichen, und auch der aktiven Mitglieder insgesamt leider wieder zurück, sodass man sich auf nunmehr zwei Mannschaften beschränken musste.
Horst Lepold übernahm 2011 den Trainerposten im Verein. Seit 2018 hat Andreas Manz dieses Amt inne. Hubert Decker war dabei stets als Co-Trainer für die Anfänger mit dabei, bis er 2020 nach fast 30 Jahren Jugendarbei leider aus gesundheitlichen Gründen kürzer treten musste.
Nachdem die erste Mannschaft wieder in die Kreisklasse 1 abgestiegen war, konnte sie in der Saison 2009/10 dort den Meistertitel feiern, und ins Bezirks-Oberhaus zurückkehren. Dasselbe auch zur Saison 2012/13. Dann der bisher grösste sportliche Erfolg: Ottenhöfen holte sich 2016/17 in der Bezirksklasse souverän den Meistertitel und konnte in die Bereichsliga Süd aufsteigen. Leider war dort nach nur einem Jahr wieder Endstation.
Momentan hat der Verein zwei Mannschaften: in der Bezirksklasse und in der Kreisklasse 2. Dazu sind 16 aktive Spieler angemeldet.
Im Jahr 2015 wurde Michael Bullert zum 1. Vorsitzenden gewählt. Er führte die Renovierung unserer Vereinsräume weiter. Nachdem 2009 die alten maroden Fenster in Eigenleistung ausgetauscht werden konnten, kamen 2015 die Innenräume dran. Es wurde ein neuer strapazierfähiger Laminatboden verlegt, und auch neue, hellere Lampen installiert.
Die bisher größte Baumaßnahme stand 2018 an: in einer monatelangen Aktion wurden die Wände der Schachräume frisch gestrichen, sowie der Nebenraum komplett umgestaltet, und mit einer gebrauchten Einbauküche aufgewertet. Gleichzeitig hat die Gemeinde Ottenhöfen Dach und Fassade des Gebäudes renovieren lassen. Der Abschluss der Bauarbeiten wurde am 3. 8. 2018 mit einem "Tag der offenen Tür" gebührend gefeiert.
2020 hat sich der Verein einen lange gehegten Wunsch erfüllt, und zum Nebenraum hin eine neue Schallschutz-Tür eingebaut. Bei all diesem Bauarbeiten war stets Manfred Decker mit seinem handwerklichen Geschick maßgeblich beteiligt. Aber auch Michael Bullert, Horst Lepold, Robert Dörflinger und andere haben fleißig mit Hand angelegt.
Schon von Beginn an gehörten ein Grillfest im Sommer, sowie eine Weihnachts- bzw Jahresabschlussfeier zum jährlichen Terminkalender des Schachclub. Robert Dörflinger engagiert sich hier schon seit vielen Jahren als Veranstaltungswart. Die Grillfeste finden seit 2001 bei ihm zu Hause in seinem Anwesen in Seebach statt.
Auch Vereinsausfüge tragen immer wieder zur Geselligkeit im Verein bei. Dies waren:
Ottenhöfen, im November 2022